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Ninjutsu Kiaijutsu Hiden - Buchvorstellung


Ein historischer Bestseller über Ninjutsu und Kiaijutsu aus dem Jahre 1916, übersetzt ins Deutsche und kommentiert von Wolfgang Ettig. Der japanische Autor BUYÔKEN KENSAI gibt in dieser Abhandlung Einblicke in die Künste und Fähigkeiten der Ninja - während einer Zeit - die man nach heutigem Maßstab als ersten NINJA BOOM in Japan bezeichnen könnte.

 

Buchcover Ninjutsu Kiaijutsu Hiden
Titel: Ninjutsu kiaijutsu hiden
Autor:

Buyôken Kensai

(bearbeitet und kommentiert

von Wolfgang Ettig)

Verlag:

Tengu Publishing

(Verlag Wolfgang Ettig)

Erschienen:

Juni 2020

ISBN: 978-3-924862-51-0
Format: 165 x 235 mm hochformat
Seiten: 159

Das 159-seitige Werk gliedert sich in mehrere Kapitel, wobei der eigentliche historische Text Kensais etwa 81 Seiten davon einnimmt. Die restlichen Seiten entfallen auf das Inhaltsverzeichnis, ein Vorwort, ein umfassender Anhang mit Kommentaren, Ergänzungen,sowie Erklärungen von Wolfgang Ettig und etwas Verlagswerbung am Schluß.

 

Tsuneyoshi Matsuno, er gilt nach Angaben des Herausgebers als Oberhaupt der TAKENOUCHI HANGAN RYÛ, übertrug den Text aus dem Japanischen - der Titel erschien 1991 dann auf Englisch - die deutsche Übersetzung beruht auf dieser englischen Übersetzung des Originaltextes.

 

 

Aus dem Inhalt

Das Inhaltsverzeichnis ist wesentlich umfangreicher gegliedert, hier sind nur auszugsweise einige Hauptpunkte aufgeführt:

 

Die geheime Lehre des Ninjutsu

  • Was ist Ninjutsu?
  • Ursprung und Geschichte des Ninjutsu
  • Fünf Mysterien der Kunst der Unsichtbarkeit
  • Geheime Ninja-Detektivkunst
  • Die Anwendung von Beschwörungsformeln

Praktische Methoden des Versteckens und Verwandelns im Ninjutsu

 

Die Geheimnisse der Schwarzen Kunst

  • Schwarze Kunst ist gleich Magie

Die Mysterien des Kiaijutsu

  • Was ist Kiaijutsu

Aikijutsu

  • Was ist Aikijutsu

Das Mysterium der Physiognomie

 

Anhang

  • Kommentare zu Kensais "Ninjutsu kiaijutsu hiden"
  • Kôka bushi
  • Frühe Informationen über Ninjutsu in westlicher Sprache
  • Verzeichnis der wichtigsten im Text vorkommenden Personen
  • Die Provinzen Japans
  • Bibliographie

Die einzelnen Kapitel gliedern sich teils auch noch in Absätze auf und behandeln beispielsweise spezielle Hilfsmittel zum Verstecken, beschreibt die Vorraussetzungen, wie man ein Ninja wird, Regeln für den Praktizierenden des Ninjutsu, Mythen über Ninjutsu, den Unterschied zwischen Ninjutsu und Diebeskunst, die Kunst von der Unsichtbarkeit zur Selbstverteidigung, Adaption von Kiaijutsu, "Menschen lesen" auf Basis von Gesichtsfalten und vieles mehr...

Kensai selbst ist hierbei kein Praktizierender, sondern stützt sich als Autor auf alte Überlieferungen und persönliche Recherchen. Nach eigenen Angaben war seine erste Auflage mit 10.000 Exemplaren innerhalb von nur 3 Monaten vergriffen.

 

Das Buch liest sich recht zügig und je nach eigener Einstellung zur Thematik, entlockt es an der ein oder anderen Stelle ein Schmunzeln bezüglich der damaligen Sichtweisen in Bezug auf die Vorhersagen und Einschätzungen im Bereich der Physiognomie, sowie den Methoden der schwarzen Magie.

 

Sehr interessant liest sich der mehrmals erwähnte Umstand zur Ehrbarkeit des Ninjutsu und das es sich um eine praktikable Kunst handelt - desweiteren erscheinen die Methoden des öfteren im Kontext der Selbstverteidigung.

 

Ebenso interessant lesen sich die Querverweise zur verwendeten Literatur und vorallem auch die zur Untermauerung seiner Ausführung einfließenden Episoden von Begebenheiten, in denen die Methoden des Ninjutsu und des Kiaijutsu in realen Konflikten zur Anwendung kamen.

 

Aufgelockert wird der Text durch mehrere einfarbige Illustrationen und visualisierenden Grafiken. Vorallem im letzten Kapitel "Physiognomie" fehlte mir allerdings die Zuordnung zu den einzelnen Merkmalen im Gesicht, die man der nebenstehenden Auflistung entnehmen konnte...

 

 

Lohnt sich dieses Buch

Für diejenigen, die sich nicht nur für die praktische Kampfkunst interessieren, sondern Einblicke in die Überlieferung haben möchten, ist dieses Werk eine interessante Fundgrube zur Sichtweise auf das Ninjutsu Anfang des 20. Jahrhundert. Wie bereits erwähnt, ist der Autor selbst kein Ausübender gewesen, sondern hat mit seiner Abhandlung eher versucht, Einblicke zu liefern und Aufzuklären. Er stützte sich hierbei auf alte Schriften des Ninjutsu, wie das SHONINKI und weitere.


Seine vielen Kapitel zu den einzelnen Themen sind daher relativ kurz gehalten und umreißen sie nur, ohne in die Tiefe zu gehen. An dieser Stelle versucht Wolfgang Ettig mit ergänzenden Kommentaren etwas mehr Klarheit zu bringen. An anderer Stelle beschreibt der Autor einige Methoden aber auch etwas ausführlicher, wodurch man eine gute Vorstellung davon erhält.

Aus meiner Sicht ist das Buch empfehlenswert für alle, die sich für historische Überlieferungen interessieren - damit also ein klares JA.

 

Erhoffst Du Dir hingegen umfangreiche Beschreibungen von Methoden und Techniken, dann ist dieses Buch definitiv nichts für Dich. Zum Teil befasst sich das Buch mit mystifizierten Themen, oder Bereichen, die man heute gern in die Esotherik-Ecke stellt.

 

 


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